Jan Fabian 

Es ist klar, dass jedes Leben

mit der Geburt begann.

So war es auch

bei Jan Fabian.

Drei Jahre nachdem er in die Welt aufbrach,

folgte ihm seine Schwester Ricarda nach.

Er spielte super gern Fußball,

bis zum End, im Verein.

War erfolgreich im Judo,

aber war nicht allein.

Zwei Geschwister

an einem Trainingsort.

Ein Band ihres Bundes,

die Liebe zum Sport.

Lag ihm dieses so nah,

lag ihm anderes so fern.

Die Schule war für ihn

wie ein anderer Stern.

Dass er nicht gern zur Schule ging,

können viele bezeugen.

Es fiel ihm schwer sich

absurden Regeln zu beugen.

Diese Einstellung hat durch ihn

nach Außen geleuchtet.

Die Lehrer haben Jan gern

als Klassenclown bezeichnet.

Jan Fabian wurde

gemocht und geliebt.

Er war ein

unfassbar offener Typ.

Jeder der ihn einmal getroffen,

weiß er war laut, aber auch offen.

Wie vom Wind getragener Samen

über Dächer und Terrassen,

hatte er nie Probleme

irgendwo neu Fuß zu fassen.

Klar halfen Englisch und Französisch

hierbei ganz wunderbar.

Sprachen stellten für Jan

keine Barriere dar.

Viele gleiche Interessen

waren ihrer Feuer Glut.

Verstanden haben sie sich

schon immer sehr, sehr gut.

Vor dumm quatschenden Jungs

wollt‘ Jan seine kleine Schwester beschützen.

Und auch gegen ihre Eltern

waren sie sich stets gute Stützen.

Jan war das erste Kind und

die Eltern noch jung an Jahren,

was Ricarda leid tat,

weil sie zu ihm besonders streng waren.

Ihre Beziehung war wie ein Muli,

sie konnte wirklich viel tragen.

So konnten sich die beiden

alles Positive und auch andere sagen.

Mit 13 schob Ricarda

nen preisverdächtigen Film.

Jan meinte sie wär arrogant

und nervig und solle mal chilln.

Sie antwortete er sei doof und neidisch

doch keiner war nachtragend.

Gab es auch mal Kloppe

haben sie sich doch geliebt bis zum End.

Er brach den Kontakt zu seinen Eltern ab

und ist von zu Hause ausgezogen.

Sie hatten weiter Kontakt

trotz psychischer Probleme und Drogen.

Ein Jahr vor Jan Fabians Tod

haben sich Bruder und Schwester gesehen,

wollten ab da die gemeinsame Kindheit

betrachten und verstehen.

Dazu kam es leider nie.

Zu Silvester hat sie ihn nicht erreicht.

Und Stille um ihn kam der Info,

es steht schlecht um ihn, gleich.

Ohne Jan erreicht zu haben,

fuhr Ricarda nach Norwegen.

Ab da kommunizierten die beiden

auf digitalen Wegen.

Sechs Wochen vor seinem Tod schrieb er,

er hätte eine Wohnung erworben.

Noch eine Woche in ihr gelebt

ist Jan verstorben.

Scheinbar krank,

doch ließ er keine Info durchblitzen,

wollte Jan seine Schwester

sein Leben lang beschützen.

Jan Fabian hat immer gesagt

„Es wird alles gut.“.

Er hat das Leben genossen

war ein super offener Typ.

Außerhalb der Familie

war Jan für alle ein Segen.

Hat für Freunde immer

das letzte Hemd gegeben.

Jan kam zur Willkommensfeier

von Thea-Malou.

Und auch als Ricarda auf Theatertournee war,

kam er dazu.

Auf der Hochzeit von Ricarda und Jon

hielt Jan eine Rede.

Ein Loblied auf seine tolle Schwester

und ihre starke Seele.

Sie vermisst ihn so sehr

und kann es kaum ertragen.

Sie konnte sich nicht verabschieden,

nicht einmal Tschüss sagen.

Jan war ein guter Mensch,

mit Pech im Leben.

War unglaublich reflektiert

und musste zu früh gehen.

 

Die Seele ist ein Erbe

das stets verweilt,

weil der Tod die stärksten Bande

niemals teilt.

 

                                          Bastian Schulze